Der VW T-Cross ist der erste Mini-SUV von Volkswagen. Basis ist der VW Polo. ADAC Test mit Messwerten, technischen Daten, Bildern & Preisen. Plus: Ergebnisse des Euro NCAP-Crashtests
Mit 4,11 m Länge liegt der VW T-Cross zwischen Polo und Golf
Aktuell gibt es drei Benziner mit 95, 110 und 150 PS
Die Preise starten bei 21.345 Euro und reichen bis 27.765 Euro
Im Euro NCAP-Crashtest erhält der T-Cross die Bestnote
VW T-Cross? Da hatte man sich gerade an denVW T-Rocgewöhnt, der unterhalb desVW Tiguanangesiedelt ist, und dann kam noch ein SUV von Volkswagen auf den Markt. Der T-Cross ist nochmal eine Nummer kleiner undim Prinzip einVW Poloim Kleid eines Abenteurers.
Zwar ist der T-Crossnur sechs Zentimeter längerals ein Polo, aber rund 13 Zentimeter höher. Dadurch wirkt er wesentlich stämmiger als sein technischer Bruder, was bei der Konkurrenz im Grunde ähnlich ist. EinRenault Capturist schließlich nichts anderes als ein abgewandelterCliound einFord Pumaein in die Höhe geschossenerFiesta.
Inhaltsverzeichnis
Variabler Innenraum, verschiebbare Rückbank

Für einen VW kommt der T-Cross zumindest optisch schon recht mutig daher:Sieben teils recht auffällige Außenfarben plus die Design-Varianten R-Line und Move, bunte Dekorelemente innen, ein selbstbewusster Grill im Stil der größeren SUV und ein durchgehendes Leuchtenband am Heck zeigen, dass hier kein Mauerblümchen um die Gunst der Käufer buhlt. Auch mit inneren Werten will der Wolfsburger überzeugen. Schon beim Einsteigen ist nichts von Kleinwagenflair zu spüren: ImInnenraumgeht es für die Fahrzeugklasse erstaunlich luftig zu. Der Fahrersitz lässt sich sogar für bis zu zwei Meter große Fahrer zurückschieben.
Und auch in Reihe zwei können selbst große Mitfahrer bis 1,90 Meter Körpergröße gut sitzen – vorausgesetzt, die um14 Zentimeter verschiebbare Rückbankist ganz nach hinten gefahren. Die ist lobenswerterweise bei allen Versionen serienmäßig an Bord und ermöglicht entweder mehr Beinraum für die Mitfahrer oder einen größeren Kofferraum.
Dessen Fassungsvermögen variiert dadurch laut VW von385 bis 455 Liter, und wer die serienmäßig asymmetrisch geteilte Rücksitzlehne umlegt, soll sogar bis zu 1281 Liter transportieren können. Die ADAC Messungen, bei denen nicht alle Hohlräume und doppelte Böden mitgerechnet werden, fällt etwas nüchterner, aber für diese Fahrzeuggröße immer noch ordentlich aus: 310 bis 1140 Liter sind mehr als brauchbar. Ab der zweiten Ausstattungsstufe "Life" kann auch der Beifahrersitz wie bei einem kleinen Van nach vorn geklappt werden.
Die Kunststoffe des T-Cross wirken billig, aber farbenfroh

Eigenartig und sogar nicht VW-like: Ist die Rückbank nach vorn geschoben, klafft eine Lücke zwischen Bank und Kofferraum, so dass man nicht nur bis zur Reserveradmulde durchgucken kann – kleinere Gegenstände können hier sogar hineinfallen.Die Ladekante liegt 72 Zentimeter über der Straße und damit insgesamtgünstig. Auch innen stört die kleine Stufe von zwei Zentimetern beim Be- und Entladen kaum – wenn der Kofferraumboden in der oberen Position ist; in der unteren Position wächst die Stufe innen auf knapp 17 Zentimeter an.
Typisch VW sind aber die gute Sitzposition und die schnell durchschaubare Bedienlogik, auch der Touchscreen erschließt sich rasch. Wie bei anderen Modellen gibt es gegen 440 Euro Aufpreis einDisplay statt konventioneller Rundinstrumentehinter dem Lenkrad. Das sieht modern aus und die Darstellung lässt sich auch je nach Gusto verändern, doch wirklich nötig ist die Investition nicht.
Elementarer ist da schon einesimple Klimaanlage, die VW anfangs erst ab der zweiten Ausstattungsstufe "Life" spendierte, die inzwischen aber zum Serienumfang gehört. Eine Smartphone-Anbindung via Android Auto oder Apple CarPlay kostet samt USB-Buchsen 225 Euro extra.
Kritik müssen sich diebilligen Kunststoffeim Innenraum gefallen lassen. Ein wenig zu viel Hartplastik am Armaturenträger und an den Seitenverkleidungen – das hinterlässt keinen hochwertigen Eindruck. Bunte Dekors mit verschiedenen Mustern können das nicht wirklich ausgleichen. Und dass VW wie beim Polo sämtliche Haltegriffe am Dachhimmel weggespart hat, bringt die Wolfsburger gerade bei der älteren Kundschaft in Erklärungsnot.








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Ältere dürften allerdings den sehr bequemen Einstieg schätzen und die gute Übersicht nach vorn – hier macht sich die im Vergleich zum Polozehn Zentimeter höhere Sitzpositionbemerkbar. Ein Vorteil im Vergleich zum KonzernbruderSeat Arona, der merklich niedriger gebaut ist. Nach hinten schränkt – ebenfalls VW-typisch – die breite C-Säule die Sicht ein.
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Beim Fahrenwirkt der T-Cross überraschend erwachsen. Er federt gut, aber nicht ganz so komfortabel wie andere VW-Modelle. Die Lenkung arbeitet direkt und macht den Mini-SUV recht handlich. Allzu laut geht es selbst bei flotter Fahrt nicht zu und nach ein paar Stunden Fahrt fragt man sich unwillkürlich, wozu es eigentlich den etwas größeren T-Roc überhaupt braucht. So viel kann er nicht besser als sein kleiner Bruder.
DieAuswahl an Motoren istziemlich überschaubar. Es stehen ein 1,0-Liter-Dreizylinder mit wahlweise 95 oder 110 PS zur Verfügung und ein 1,5-Liter-Benziner mit vier Zylindern, 150 PS und serienmäßigem Doppelkupplungsgetriebe. Dieselmotoren hat VW im Herbst 2020 aus dem Programm genommen.
Schon die beidenDreizylinder-Benzinerpassen ganz gut zum T-Cross. Auch die getestete 95-PS-Version, für die sich die meisten Käufer entscheiden. Der Turbobenziner hat mit dem T-Cross zwar etwas zu kämpfen, zieht bis Autobahn-Richtgeschwindigkeit aber passabel durch. Für die meisten dürfte dieser Motor allemal ausreichen, es sei denn, man ist sehr häufig auf langen Autobahnetappen unterwegs.
Testverbrauch: 6,0 Liter auf 100 Kilometer
Dann zahlt sich der größere Motor mit 110 PS aus und die 1875 Euro Aufpreis sind gut investiert, auch weil er mit sechs statt fünf Gängen kommt, die Anschlüsse beim Schalten besser passen und auf Wunsch auch das DSG-Automatikgetriebe zu haben ist. Beiden Motoren gemein ist das typische Dreizylinder-Surren bei höheren Drehzahlen und der nicht gänzlich vibrationsfreie Lauf.Verbrauch: rund sechs Liter Supernach WLTP-Norm undexakt 6,0 Liter im ADAC Ecotest.
Gut: Auch die Schadstoffwerte liegen beim T-Cross 1.0 durchweg im grünen Bereich, auch bei den ADAC Messungen auf der Straße. Unter dem Strich bekommt der T-Cross zusammen mit den CO₂-Werten gutevier von fünf Sternen im ADAC Ecotest.
Preis des T-Cross: Die Basisversion kostet 19.870 Euro
Wer in einem SUV stets einen Allradler sieht, muss umdenken. Wie in der Kleinwagen-SUV-Klasse üblich, gibt es auch den T-Crossausschließlich mit Frontantrieb.Sollen es dennoch vier angetriebene Räder sein, muss dann eben doch der T-Roc herhalten: Bei ihm sind manche Versionen auch mit Allradantrieb zu haben.Doch als Schlecht-Wege-Fahrzeug ist der T-Cross ohnehin nicht gedacht, sondern eher als variables Alltagsfahrzeug, das meist in der Stadt unterwegs ist und einen Klein- bzw. Kompaktwagen ersetzt.
Zum Preis: Der T-Cross ist ab21.345 Euro in der Basisversionzu haben. Weil der aber wichtige Ausstattungsdetails fehlen, sollte man lieber zur darüberliegenden Ausstattung "Life" für mindestens 23.707 Euro greifen. Dann erhält man ein solides Fahrzeug mit gutem Fahrkomfort, hoher Variabilität und jenem Schuss Esprit, der einem Polo oder Golf fehlt.
Ganz so leicht wie ein Golf hat es der T-Cross allerdings nicht – dieKonkurrenzist schließlich groß. Nicht nur die aus eigenem Haus in Form desSeat Arona(etwas kleiner als der T-Cross) oder des Škoda Kamiq(einen Hauch größer als der T-Cross).Renault Captur,Peugeot 2008,Kia Stonic,Opel Crossland undFord Pumasind ernstzunehmende Alternativen.
Übrigens: VW hat mit dem Taigo nachgelegt und bietet einen weiteren SUV im Kleinwagensegment an.
Hier können Sie den ausführlichen Testbericht zum VW T-Cross 1.0 TSI als PDF herunterladen
PDF, 777 KB
VW T-Cross: Technische Daten, Preis
Technische Daten | VW T-Cross 1.0 TSI (70 kW) | VW T-Cross 1.0 TSI (81 kW) | VW T-Cross 1.5 TSI DSG |
---|---|---|---|
Motor | 3-Zylinder-Turbobenziner, 999 cm³, 70 kW/95 PS, 175 Nm bei 2000 U/min | 3-Zylinder-Turbobenziner, 999 cm³, 81 kW/110 PS, 200 Nm bei 2000 U/min | 4-Zylinder-Turbobenziner, 1498 cm³, 110 kW/150 PS, 250 Nm bei 1500 U/min |
Fahrleistungen | 11,5 s auf 100 km/h, 180 km/h Spitze | 10,8 s auf 100 km/h, 189 km/h Spitze | 8,5 s auf 100 km/h, 200 km/h Spitze |
Verbrauch nach WLTP | 5,7 l Super/100 km, 130 g CO₂/km | 5,7 Super/100 km, 130 g CO₂/km | 5,9 l Super/100 km, 133 g CO₂/km |
Maße | L 4,11 / B 1,78 / H 1,58 m | L 4,11 / B 1,78 / H 1,58 m | L 4,11 / B 1,78 / H 1,58 m |
Kofferraum | 385 – 1281 l | 385 – 1281 l | 385 – 1281 l |
Preis | ab 21.345 € ("Life" ab 23.707 €) | ab 23.220 € | ab 29.240 € |
ADAC Messwerte
ADAC Messwerte (Auszug) | 1.0 TSI (70 kW) |
---|---|
Überholvorgang 60 -100 km/h | 7,2 s |
Bremsweg aus 100 km/h | 35,9m |
Wendekreis | 10,6 m |
Verbrauch / CO₂-Ausstoß ADAC Ecotest | 6,0 l Super/100 km, 165 g CO₂/km (well-to-wheel) |
Bewertung ADAC Ecotest (max. 5 Sterne) | **** |
Reichweite | 665 km |
Innengeräusch bei 130 km/h | 68,3 dB(A) |
Leergewicht / Zuladung | 1235 / 485 kg |
Kofferraumvolumen normal / geklappt / dachhoch | 310 / 670 / 1140 l |
ADAC Testergebnis
ADAC Testergebnis | VW T-Cross 1.0 TSI OPF Life (04/19 - 08/19) |
---|---|
Karosserie/Kofferraum | 2,8 |
Innenraum | 2,4 |
Komfort | 3,1 |
Motor/Antrieb | 2,8 |
Fahreigenschaften | 2,7 |
Sicherheit | 1,9 |
Umwelt/EcoTest | 2,1 |
Gesamtnote | 2,4 |
Sicherheit und Umwelt werden doppelt gewertet
sehr gut
0,6 - 1,5
gut
1,6 - 2,5
befriedigend
2,6 - 3,5
ausreichend
3,6 - 4,5
mangelhaft
4,6 - 5,5
Das hat uns gefallen:Ordentliches Platzangebot. Gute Lenkung. Viele Assistenzsysteme. Verschiebbare Rückbank.
Das hat uns nicht gefallen:Einfache und billig wirkende Materialien im Innenraum. Mäßiges Serien-Halogenlicht. Teure Extras.
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Crashtest-Ergebnis: Volle 5 Sterne
Der VW T-Cross erreicht volle 5 Sterneundübertrifft die dafür erforderlichen Punktwertedeutlich. Das Fahrzeug ist mit Gurtkraftbegrenzern, Gurtstraffern, Kopfairbags sowie optischen und akustischen Gurtwarnern in der ersten und zweiten Sitzreihe ausgestattet. Für die vorderen Plätze sind zusätzlich Seitenairbags verbaut.
DerInsassenschutz ist gut,das Verletzungsrisiko ist für Erwachsene und Kinder mittel bis sehr gering. Es sind ISOFIX-Halter an den äußeren hinteren Sitzplätzen und am Beifahrersitz montiert mit i-Size-Kennzeichnung. Der Frontairbag auf der Beifahrerseite ist deaktivierbar.
Der T-Cross ist mit einemumfassenden und guten Assistenzpaketmit automatischem Notbremsassistenten und aktivem Spurhaltesystem serienmäßig ausgestattet.
Hier finden Sie die ausführlichen Crashtest-Ergebnisse des VW T-Cross

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